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Nationalparks auf den Kanaren



Auf den Kanaren gibt es vier große Nationalparks. Insgesamt sind 40% der Kanaren geschütztes Gebiet, soviel wie sonst nirgendwo in Europa!

Insgesamt findet man in Spanien 15 offizielle Nationalparks (Stand 2014). Davon sind sechs auf Inseln. Neben den kanarischen Nationalparks, gibt es noch einen NP auf der Insel Cabrera bei Mallorca und einen auf Inseln nördlich vom spanischen Festland.

Die 4 Nationalparks der Kanarischen Inseln sind:

Parque National del Teide (Teide-Nationalpark auf Teneriffa): Die Umgebung des höchsten Bergs von Spanien ist hervorragendes Wandergebiet. Ein großer Teil der Region ist zwar für Öffentlichkeit gesperrt, dennoch gibt es gut ausgeschilderte Wanderwege. Der Gipfel ist mit einer Seilbahn erreichbar. Mit 189 km² Fläche ist es der größte Nationalpark der Kanaren und der sechstgrößte in Spanien. Das Gebiet ist schon seit 1954 NP. Etwa drei Millionen Besucher kommen jedes Jahr auf den höchsten Berg Spaniens. Das sind im Durchschnitt über 8.000 pro Tag. Also ist hier oben immer etwas los. Man kommt mit dem Linienbus oder Mietwagen in das Besucherzentrum in mehreren tausend Meter Höhe. Von dort gibt es auch einige gut ausgeschilderte Wanderwege.

Parque National de Garajonay (Garajonay-Nationalpark auf La Gomera): Ausgedehnte Lorbeer- und Nadelwälder. Der Park ist mit Straßen und Busse leicht erreichbar. Gut zum Wandern und Fahrradfahren (mit guter Kondition, die Berge und Straßen auf La Gomera sind sehr steil).  Dieser NP wurde erst 1978 gegründet und ist der jüngste und kleinste (rund 40 km²) der Kanaren. Er befindet sich etwa in der Mitte der Insel La Gomera. Auch der Gipfel des Garajonay, der höchste Berg der Kanaren, ist Teil des Nationalparks Garajonay.

Parque National de Timanfaya (Timanfaya-Nationapark auf Lanzarote): Heiße Quellen und heiße Lava machen Wanderungen und Ausflüge zu einem Erlebnis. Ein absolutes "Muss" für alle Urlauber auf Lanzarote. Die Mehrzahl der Besucher kommt auch hierher. Auf Grund der Gefahren des aktiven Vulkangesteins, kann man in großen Teilen nicht auf einige Faust das Gebiet besuchen. Es gibt sehr viele verschiedene Touren, vor allen mit dem Bus. Interessant sind auf ein Restaurant mit Lava-Grill und die Vorführungen zum Thema heißes Vulkan-Gestein. Der Nationalpark Timanfaya  umfasst mit 51 Quadratkilometer etwa 6% der Insel Lanzarote, Gründungsjahr war 1974.

Parque National de la Caldera de Taburiente auf La Palma: Viele Nadelwälder, die guten Wandermöglichkeit des Parks machen La Palma zur Insel der Wanderer. Er ist etwa 47 km² und wurde bereits 1954 gegründet.


Einige externe Artikel zu den Nationalparks der Kanaren

 

Teide



Der Pico del Teide ist mit 3.718 m Höhe die höchste Erhebung auf der Insel Teneriffa, die zu den Kanarischen Inseln gehört. Der Teide ist der dritthöchste Inselvulkan der Erde, und da Teneriffa spanisches Staatsgebiet ist, ist er kurioserweise der höchste Berg Spaniens. Er gehört zum Gemeindegebiet von La Orotava.

Sein Name ist die hispanisierte Form des Guanchen-Begriffes "Echeyde". Er bezeichnet die Wohnung des bösen Dämonen Guayota, welcher, der Legende nach, den Sonnengott Magec eingefangen hatte und im Echeyde gefangen hielt. Die Dunkelheit erschreckte die Guanchen zutiefst und sie baten ihren obersten Gott, Achaman, um Hilfe. Dieser verjagte Guayota, befreite den Sonnengott Magec und verschloß die obere Öffnung des Echeyde mit einem Stopfen, dem sogenannten "Pan de Azucar" oder "Piton" (Zuckerhut).

Seine Hänge sind kaum bewachsen. Er erhebt sich aus einer riesigen Caldera mit 17 km Durchmesser. Nach bisherigen Vorstellungen entstand sie vor 170.000 Jahren aus einem älteren Vulkan, dessen leer gepustete Magmakammer in sich zusammenbrach. Heute nimmt man jedoch an, dass die Caldera aus einem Hangrutsch in Richtung Orotava entstand. Das abgerutschte Material ist jetzt im Atlantik im Norden von Teneriffa zu finden. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1798 mit den Narices del Teide, die Teil des Nachbarvulkans Pico Viejo (3.134 m) sind und westlich des eigentlichen Pico del Teide liegen.

Den Teide selbst kann man nicht als einen Vulkan, der aus einem Guß entstanden ist, ansehen. Der Komplex Teide-Pico Viejo ist ein Schichtvulkan, der sich durch die Anhäufung von Material aufeinanderfolgender Eruptionen bildete. Der 200 Meter hohe Teidegipfel El Piton entstand ebenfalls aus einem älteren Krater. Obwohl auf der Insel ganzjährig milde Temperaturen herrschen, liegt im Winter auf dem Gipfel Schnee.

Seit 1954 ist der Teide und die ihn umschließende Caldera Nationalpark.

Man kann den Berg über einen gut beschilderten Weg besteigen. Für die Besteigung braucht man keinerlei alpine Erfahrung. Alternativ kann man auch die Seilbahn (Teleferico del Teide) benutzen um nach oben zu kommen. Von der Bergstation aus kann man ein Netz an Wanderwegen nutzen.

Eine Besteigungserlaubnis, die allerdings nur für die letzten 200 Höhenmeter erforderlich ist, erhält man kostenlos beim Büro der Nationalparkverwaltung in Santa Cruz de Tenerife. Die Besteigungserlaubnis wird in der Regel immer ohne Einschränkung gegen Vorlage einer Kopie des Ausweises erteilt.

Einzige Ausnahme: Sollte sich der Schnee am Gipfel meterhoch türmen, wird aus Sicherheitsgründen der Gipfelweg gesperrt und bis auf weiteres keine Besteigungserlaubnis erteilt. (So beispielsweise geschehen im März 2005.)
 

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Caldera de Taburiente



Die Caldera de Taburiente ist ein großer Naturkessel auf der Kanaren-Insel La Palma. Die Caldera de Taburiente wurde 1954 zum Nationalpark erklärt, dem Parque Nacional de la Caldera de Taburiente.

Landschaftsbild
Das Herz des Nationalparks bildet die Caldera de Taburiente, ein riesiger Kessel mit einem Umfang von 28 km und einem Durchmesser von 8 km. Die Wände der Caldera erreichen eine Höhe von über 2000 m, höchste Erhebung des Kraterrandes ist der Roque de los Muchachos, auf dem sich das Roque de los Muchachos Observatorium befindet. Zum Kesselgrund hin fallen die Ränder der Caldera bis zu 1500 m steil ab, lediglich nach Südwesten hin durchbricht der Barranco de las Angustias die hufeisenförmige Caldera. Diese „Schlucht der Todesängste“ bildet den natürlichen Abfluss des in der Caldera entspringenden Quellwassers. Für die Urbewohner La Palmas war der Barranco de las Angustias die letzte Zufluchtsstätte während der spanischen Eroberung. Nach dem Barranco de las Angustias ragt der Roque Idafe auf. Bei der Felsnadel handelt es sich um einen Monolithen aus Basalt, den die Urbewohner für heilig hielten.

Vegetation
Fast das gesamte Nationalparkgebiet bedeckt ein lichter Kiefernwald. Oberhalb der Kiefernwaldgrenze, ab 2000 m Höhe, trifft man auf eine subalpine Vegetation. Vorherrschende Pflanze ist Codesco, eine Ginsterart. Die Sträucher werden bis zu 1 m hoch.

Entstehung
Der Begriff „Caldera“ (spanisch für Kessel) wurde 1825 von dem deutschen Geologen und Paläontologen Leopold von Busch in der Fachterminologie der Geologie eingeführt. Bei der Beschreibung einer Caldera bezog sich von Busch auf die Caldera de Taburiente auf La Palma. Er ging davon aus, dass es sich bei der Caldera de Taburiente um den Überrest einen ehemaligen Vulkans handle, dessen zentraler Teil eingestürzt sei oder durch eine gewaltige Explosion weggesprengt wurde. Diese These wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts von dem englischen Geologen Charles Lyell angezweifelt. Auch nach neueren Forschungen geht man davon aus, dass Erosion ein, wenn nicht „der“ wesentliche Faktor der Caldera-Entstehung auf La Palma ist. So bezeichnet der geowissenschaftliche Fachbegriff „Caldera“ heute denn auch einen auffallend breiten, durch Einsturz oder Erosion kesselförmig erweiterten Krater. Im Besucherzentrum des Nationalparks werden zwei neuere Theorien der Caldera-Entstehung gegenübergestellt. Während J.M. Navaro in einer Veröffentlichung des Jahres 1994 davon ausgeht, dass Erosion die Hauptkraft bei der Ausformung der Caldera war, so stellt im selben Jahr der Geologe Ancoechea die Hypothese auf, dass von 12. Millionen Jahren ein schildförmiges Vulkangebilde im Zentrum La Palmas entstand. Durch nach Südwesten gerichtete Erdrutsche (Barranco de las Angustias) bildete sich seiner Ansicht nach die Caldera.

Besucherzentrum
Um den Besucher genauere Kenntnisse über Geologie, Flora und Fauna in dem Gebiet des Nationalparks zu vermitteln, hat die Parkverwaltung ICONA ein Besucherzentrum (Centro de Visitantes) eingerichtet. Hier erhält man auch Informationen über Wanderungen im Nationalpark, kann Broschüren und Karten erwerben. Ein Informationskiosk unterhält ICONA am Aussichtspunkt La Cumbrecita.

Daten
Fläche: 4690 Hektar
Gründung: 6. Oktober 1954
Neuordnung: 25. März 1981
Auszeichnungen
1981: Besonderes Vogelschutzgebiet

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Timanfaya-Nationalpark



Der Parque Nacional de Timanfaya auf der Kanareninsel Lanzarote wurde 1974 zum achten von den heute zehn Nationalparks in Spanien erklärt. Er wird auch als Montañas del Fuego (Feuerberge) bezeichnet.

Allgemeines
Die etwa 845 km² große Insel Lanzarote ist zu ¾ mit Lava bedeckt, ausgespieen aus mindestens 300 Kratern von etwa 100 Vulkanen. Das Eruptivmaterial der sechs Jahre dauernden Ausbrüche vom 1. September 1730 - April 1736 bedeckt etwa 167 km² Lanzarotes. Der Timanfaya Nationalpark im Südwesten der Insel misst 51,07 km², von der Ortsgrenze Yaiza bis zum Montaña Timanfaya, die Westgrenze bildet die Küstenlinie. Hier entstanden damals 32 Vulkankegel. Diese Ausbrüche im 18. Jahrhundert waren, nicht nur wegen der großen Menge des ausgespieenen Materials, sondern auch wegen der langen Dauer, die bedeutendsten in der Geschichte des Vulkanismus. Zu den Ausbrüchen an Land kamen noch zahlreiche Seebeben.

Der Nationalpark ist über gut asphaltierte Straßen zu erreichen. Sie wurden zum Besuch General Francos 1950 angelegt. Eine 14 km lange Rundfahrt kann nur per Bus unternommen werden. Von dem 350 Meter hoch gelegenen Montaña Rajada erhält man einen Überblick über den größten Teil des Timanfaya-Nationalparks. Das große Areal, das heute dieses unermessliche Lavameer einnimmt, gehörte vor den Ausbrüchen zum fruchtbarsten Teil Lanzarotes. Nach der Katastrophe lag die unglaubliche Menge von 8 Millionen Kubikmetern Lava dort, wo sich einst kleine Ortschaften und einzelne Gehöften angesiedelt hatten; insgesamt wurden ca. 420 Häuser zerstört. Die zerstörten Dörfer waren Timanfaya, Los Rodeos, Mancha Blanca, Santa Catalina, Mazo, Jarretas, Tingafa, Peña Palomas, Testeina, La Geria, Macintafe, Mozaga, Guagaro, Masdache und Iguadén, außerdem die Landgüter von Maretas und Chupaderos.

Die Vulkane, die den Timanfaya-Nationalpark bilden, gehören zur so genannten Hawaii-Gruppe. Diese bilden in großen Höhen riesige Aschesäulen, die Lapillis, und die vom Wind befördert weite Flächen und Hänge alter Krater bedeckt haben. Diese durch die Ascheregen gebildeten Flächen nennt man Valle de la Tranquilidad(Tal der Ruhe). Das Zentrum des Ausbruchs lag am Maciso del Fuego (Feuer-Massiv), welches 525 m Höhe hat. Dieser Vulkan ist von Schlacke und Asche bedeckt, die von den Ausbrüchen des 18. Jahrhunderts stammen. Allerdings stellte man fest, dass der Bergrücken, der immer noch enorme Hitzestrahlungen aussendet, aus sehr alter Lava besteht, dem alten Berg Timanfaya zugehörig. Interessant sind die häufigen Reihen von kleinen Öfchen (Hornitos) und Parasitenvulkanen, so genannt, weil sie sich am Fuße eines Zentralkolosses gebildet haben. Der imposante Vulkankrater Corazoncillo, der der größte Explosionskrater Lanzarotes ist, besitzt eine Caldera, deren Tiefe etwa 100 m unter die Oberfläche der Außenwelt geht. Die Lava dieses Vulkans begrub das Dorf Timanfaya.

Nur sehr langsam hat sich auf dem entstandenen Malpaís (schlechten Land) wieder etwas Vegetation gebildet. Man kann an einigen Orten Flechten oder kleine Sukkulente, und viele niedrige dornige Sträucher namens Aulaga Majorera entdecken. Dieser Strauch wird von der Parkverwaltung verwendet, um die hohe Erdbodenwärme im Bereich des Islote de Hilario zu demonstrieren. Das in ein Loch im Boden gestopfte, trockene Geäst geht sofort in Flammen auf. Eine weitere beeindruckende Demonstration ist ein Eimer Wasser, der in ein senkrecht im Boden eingelassenes Rohr gegossen wird. Da die Erdkruste hier kaum dicker als zwei Meter ist, und die Temperatur darunter über 400 °C beträgt, entsteht eine explosionsartig empor schießende Dampffontäne. Westlich des Hauptkraters der Montaña del Fuego beträgt die Temperatur in 27 Metern Tiefe etwa 700 °C. Der Islote de Hilario, wurde nach jenem Mann namens Hilario benannt, der der Sage nach wie ein Einsiedler in diesem Felseneiland lebte, während mehr als einem halben Jahrhundert, ohne weitere Begleitung als seinem Kamel. Man erzählt, dass Hilario einen Feigenbaum gepflanzt hatte, der, obwohl er Wurzeln schlug, niemals Früchte trug, weil die Blüte sich nicht von Flammen ernähren konnte. Hier wurde von César Manrique das runde Restaurant El Diabolo mit Kochstelle über einem heißen Erdloch errichtet.

Ein Augenzeuge der sechsjährigen Ausbrüche im 18. Jahrhundert, der Pfarrer von Yaiza, Don Andrés Lorenzo Curbelo, hat seine Eindrücke handschriftlich festgehalten. Am Hang des Montaña de la Cinta in Yaiza findet man eine 1990 errichtete Gedenktafel, welche an die schweren Vulkanausbrüche dieser Zeit erinnert. Sie ist dem damaligen Pfarrer von Yaiza gewidmet.


Augenzeugenbericht des Pfarrers von Yaiza
Etwas verkürzt wiedergegebener Bericht, der handgeschriebenen Aufzeichnungen des damaligen Pfarrers von Yaiza, Don Andrés Lorenzo Curbelo:

... Am 1. September 1730, zwischen 9 und 10 Uhr abends, öffnete sich plötzlich die Erde bei Timanfaya, zwei Wegstunden von Yaiza. Ein gewaltiger Berg bildete sich bereits in der ersten Nacht, und Flammen schossen aus seinem Gipfel, die 19 Tage lang weiter brannten. Wenige Tage später brach ein neuer Schlund auf und der Lavastrom ergoß sich über Timanfaya, Rodeo und einen Teil von Mancha Blanca. Die Lava floss nach Norden, anfangs wie sprudelndes Wasser, später zähflüssig wie Honig. Doch am 7. September stieg mit unheilvollem Donnern ein riesiger Fels aus der Tiefe und zwang die Lava dazu, ihren Fluß nach Westen und Nordwesten zu wenden. Dort zerstörte sie die Orte Maretas und Santa Catalina. Am 11. September erneuerte sich die Gewalt der Lava. Sie bedeckte und verbrannte das Dorf Mazo und stürzte danach acht Tage lang als feuriger Katarakt unter furchtbarem Tosen ins Meer, so dass tote Fische in riesigen Mengen an der Oberfläche schwammen oder ans Ufer geworfen wurden. Danach beruhigte sich alles und die Eruptionen hörten auf. Jedoch am 18. Oktober brachen direkt über dem verbrannten Santa Catalina drei neue Schlünde auf, aus denen schwere Rauchwolken strömten, die sich über die ganze Insel verbreiteten. Sie trugen Unmengen an Asche und Sand mit sich und überall fielen dicke Wassertropfen nieder. Die dadurch verursachte Finsternis, Asche und Rauch, vertrieben mehrfach die Einwohner von Yaiza und Umgebung. Doch kehrten sie wieder zurück, als auf die Eruptionen keine weiteren Ausbrüche mehr folgten. Am 28. Oktober, als diese Ereignisse zehn Tage angedauert hatten, fiel in der ganzen Region das Vieh tot um, erstickt vom stinkenden Dunst. Vom 1. bis 20. November brach unaufhörlich Rauch und Asche aus den Kratern hervor und am 27. wälzte sich mit enormer Geschwindigkeit ein Lavastrom die Hänge hinunter. Am 1. Dezember erreichte er das Meer und bildete dort eine erstarrende Insel. Am 16. Dezember änderte die Lava plötzlich ihren Lauf, floss nicht mehr ins Meer, sondern verschüttete das Dorf Chupadero und vernichtete die fruchtbare Ebene von Uga. Am 7. Januar 1731 kam es zu neuen Ausbrüchen, die die früheren Krater wieder zerstörten. Aus zwei Öffnungen brach Lava heraus, begleitet von dichten Rauchwolken, in denen rote und blaue Blitze tobten. Dazu donnerte es wie bei Gewittern, was für die Bewohner sehr erschreckend war, da sie auf ihrer Insel keine Gewitter kannten. Am 10. Januar türmte sich ein hoher Berg auf, der noch am selben Tag wieder in sich zusammenstürzte. Steine und Asche regneten auf die Insel und Lavaströme flossen über den Malpais ins Meer. Am 7. März entstanden gleich mehrere Vulkane, die sich in einer Reihe von Ost nach West erhoben. Am 4. Juni öffneten sich in der Timanfaya-Region drei Krater auf einmal. Sie verbanden sich schnell zu einem einzigen Vulkankegel, aus dem ein Lavastrom ins Meer floss. Aus einem Nebenkrater schossen Asche und Blitze heraus, aus einem anderen entwich weißer Dampf, wie man ihn bisher nicht gesehen hatte. Ende Juni waren alle Küsten an der Westseite der Insel mit riesigen Mengen von toten Fischen bedeckt, von denen man viele Arten noch nie gekannt hatte. Nordwestlich von Yaiza stiegen mit heftigen Detonationen Rauch und Flammen aus dem Meer empor. Im Oktober und November verstörten neue Eruptionen die Einwohner. Am 25. Dezember fühlte man das stärkste aller Erdbeben, und am 28. Dezember schoß ein Lavastrom aus einem neu entstandenen Kegel, zerstörte ein weiteres Dorf und eine Kapelle bei Yaiza...

An dieser Stelle brechen die chronologischen Notizen des Priesters ab. Don Andrés Lorenzo Curbelo konnte wahrscheinlich nicht mehr länger im schwer bedrohten Yaiza bleiben, er floh mit vielen anderen Inselbewohnern nach Gran Canaria. Die Eruptionen sollten noch fünf Jahre dauern.


Letzter Ausbruch 1824
Die letzten Ausbrüche, zugetragen auf der Insel fanden im Jahre 1824 statt. Am 31. Juli begann der Ausbruch des Vulkan de Clérigo Duarte. Über 14 Kilometer lang war die Eruptionsstrecke. Bei Punte del Cochino wälzte sich eine sechs Kilometer lange Lavamasse ins Meer. Vorangegangen waren 10 Jahren lang zahlreiche Erdbeben mittlerer Stärke. Die Besonderheit dieses Ausbruchs war die Dünnflüssigkeit der Lava, und die enormen Säulen von kochendem Salzwasser, die aus den Kratern herausschlugen und die Gegend überschwemmten. Der letzte der Lavaströme bedrohte das Dorf Mancha Blanca. In ihrer Not liehen sich die Bewohner von Mancha Blanca aus der Kirche in Tinajo die Statue der Virgen de los Dolores. Damit zogen sie in einer Prozession der glühenden Lava entgegen. Das Wunder geschah: Kurz vor dem ersten Haus des Ortes erkaltete die Lava. Heute steht an dieser Stelle ein Holzkreuz. Im Jahr 1781 bauten die Einwohner die kleine Kapelle Nuestra Señora de los Volcanes. Noch heute wird dieser Tag regelmäßig mit einer Prozession gefeiert.


Daten
Fläche: 5107 Hektar
Gründung: 1974

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Vulkan



Ein Vulkan ist eine geologische Struktur, die entsteht, wenn Magma (geschmolzenes Gestein) bis an die Oberfläche eines Planeten (z. B. der Erde) aufsteigt. Alle Begleiterscheinungen, die mit dem Austritt der glutflüssigen Gesteinsschmelze verbunden sind, bezeichnet man als Vulkanismus.

Der Begriff "Vulkan" leitet sich von der italienischen Insel Vulcano ab. In der römischen Mythologie galt diese Insel als die Schmiede von Vulcanus, dem römischen Gott des Feuers.

In einer Tiefe ab 100 km, in der Temperaturen zwischen 1000 und 1300 Grad Celsius herrschen, schmelzen Gesteine zu zähplastischem Magma, das sich in großen, tropfenförmigen Magmaherden in 2 bis 50 km Tiefe sammelt. Wenn der Druck zu groß wird, steigt das Magma über Spalten und Klüfte der Lithosphäre auf. Magma, das auf diese Weise an die Erdoberfläche gelangt, wird als Lava bezeichnet.

Bei einem Vulkanausbruch werden nicht nur glutflüssige, sondern auch feste oder gasförmige Stoffe freigesetzt (Vulkanismus).

Bekannte Vulkane
 

Die bekanntesten (aktiven) Vulkane in Europa sind:
der Ätna auf Sizilien;
der Vesuv nahe Neapel
die Campi Flegrei - ("Brennende Felder") an der anderen Seite als Vesuv bei Neapel, Europas aktivste Vulkanzone mit zahlreichen Fumaroli;
der Stromboli - eine Insel nördlich von Sizilien (Liparische Inseln);
der "Santorin*" in Griechenland, im 17. vorchristlichen Jahrhundert (1628 v. Chr.) durch eine gewaltige Explosion weitgehend zerstört - wahrscheinlich erloschen (*wir kennen den antiken Vulkannamen nicht mehr, "Santorin" oder "Santorini" heißt heute eine der drei übrig gebliebenen Inseln aus der zusammengestürzten Caldera.);
der Pico del Teide auf der kanarischen Atlantikinsel Teneriffa ist zwar Spaniens höchster Berg, gehört jedoch nur politisch, nicht aber geologisch zu Europa.;
die Hekla auf der ohnehin von zahlreichen Vulkanen beherrschten Insel Island; sie bricht ziemlich regelmäßig alle 10 Jahre aus.
 

Einige bekannte Vulkane außerhalb Europas sind:
der Kilimandscharo in Afrika
der Popocatépetl in Mexiko,
der Krakatau in Indonesien,
der Fujisan in Japan,
der Aso-san in Japan,
der Mauna Loa auf Hawaii,
der Mauna Kea auf Hawaii,
der Mount Saint Helens in den USA,
der Pinatubo auf den Philippinen,
der Soufriere auf Montserrat,
der Pico de Fogo auf Fogo, Kap Verde
der Arenal in Costa Rica.

Erloschene Vulkane in Deutschland:

der Kaiserstuhl nahe Freiburg (18 Mio. Jahre bis 13 Mio. Jahre)
im Hegau nahe dem Bodensee, Baden-Württemberg (14 Mio. Jahre bis 7 Mio. Jahre)(z. B. der Hohentwiel)
der Schwäbische Vulkan in Baden-Württemberg (ca. 17 bis 16 Mio. Jahren)
in der Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz / Nordrhein-Westfalen (Beginn vor 700.000 Jahren, letzter Ausbruch vor 11.000 Jahren)
der Vogelsberg
der Drachenfels im Siebengebirge
der Otzberg und der Katzenbuckel im Odenwald
in der Rhön
die Amöneburg im Marburger Land
Ob die deutschen Vulkane als erloschen bzw. ruhend gelten, ist derzeit noch umstritten. Zwar scheint es wenig wahrscheinlich, dass sie innerhalb der nächsten Jahrhunderte wieder aktiv werden, doch mehren sich die Anzeichen für Größenzunahme des Magmaplumes beispielsweise unter der Eifel. Kohlendioxidbläschen, die z.B. in den Maaren aufsteigen, werden in jüngster Zeit nicht mehr als Symptom verklingender Tätigkeit gedeutet, sondern als Zeichen zunehmender Aktivität. Eindringendes Wasser (Grundwasser, Oberflächenwasser) verleiht den Eifelvulkanen zudem besondere Gefährlichkeit, da durch den enormen Druckaufbau ein hochexplosives Gemisch entsteht und es zu Phreatomagmatischen Explosionen kommen kann. Bereits beim letzten Ausbruch vor 11.000 Jahren wurden dadurch ungeheure Mengen an Magma, Asche und Schlacke an die Erdoberfläche befördert.

Der nördlichste Vulkan der Welt ist der 2277 m hohe Vulkan Haakon VII Toppen/Beerenberg auf der Insel Jan Mayen, er wurde 1970 nach langer Ruhe wieder aktiv.

Der südlichste Vulkan der Welt ist der 3794 m hohe Mount Erebus auf der Ross-Insel in der Antarktis, er ist ständig aktiv.

Der höchste Vulkan der Welt ist nach neuesten GPS-Messungen der 6882 m hohe Monte Pissis in Argentinien.

Der höchste Vulkan des Sonnensystems (allerdings bereits erloschen) ist der Olympus Mons auf dem Mars. Er ist mit 26,4 km Höhe der höchste bekannte Berg unseres Sonnensystems, was für einen ehemaligen Schildvulkan außerordentlich bemerkenswert ist.

Auf der Venus gibt es ebenfalls zahlreiche erloschene Vulkane, während aktive Vulkane außer auf der Erde bislang nur noch auf dem Jupitermond Io bekannt sind.

Weitere Vulkane auf der Erde und in unserem Sonnensystem sind unter Liste der Vulkane zu finden.


Vulkantypen
Vulkane kann man nach ihrer äußeren Form und nach der Art ihres Magmenzufuhrsystems unterteilen.

Unterteilung nach der äußeren Form:
Schichtvulkane auch Stratovulkane genannt
Schildvulkane
Ca. 95% der Vulkane auf der Erde sind Schichtvulkane. Andererseits sind ca. 90% aller aktiven Vulkane Schildvulkane.

Unterteilung nach der Art des Magmenzufuhrsystems:
Zentralvulkane
Spaltenvulkane
Eine besondere Form ist der Supervulkan (Süddeutsche - Supervulkane)


Magmatypen
Eine andere Möglichkeit, Vulkane zu klassifizieren, ist, sie nach dem Typ des Magmas zu beschreiben, das sowohl die entstehende Form des Vulkans als auch das Ausbruchsverhalten entscheidend bestimmt:

Rote Vulkane
Graue Vulkane
Zusammenfassend kann man sagen, dass "graue Vulkane" "Schichtvulkane" bilden, während "rote Vulkane" "Schildvulkane" hervorbringen.

Viele Vulkane folgen allerdings nicht einem "reinen" Ausbruchsmuster, sondern zeigen variierendes Verhalten entweder während einer Eruption oder während der Millionen Jahre ihrer Aktivität. Ein Beispiel dafür ist der Ätna auf Sizilien.


Verteilung von Vulkanen
Weltweit gibt es etwa 1500 Vulkane, die als aktiv betrachtet werden. Ihre Verteilung kann man mit Hilfe der Erkenntnisse der Plattentektonik verstehen:

Vulkane der Spreizungszonen liegen mit wenigen Ausnahmen auf dem Meeresgrund, wo die Erdplatten auseinanderdriften.
Das dort vorkommende Magma ist basaltisch. Hierzu gehören hauptsächlich rote Vulkane oder Schildvulkane.
Vulkane der Subduktionszonen sind die sichtbarsten Vulkane. Sie treten auf, wo Erdplatten aufeinander treffen und die eine Erdplatte unter die andere geschoben wird. Das abtauchende (oft SiO2-reiche) Gestein wird in der Tiefe geschmolzen und steigt, da es eine geringere Dichte hat, nach oben, wo es zu Eruptionen kommt. Hierzu rechnet man hauptsächlich graue Vulkane oder Schichtvulkane.
Vulkane über Hot Spots oder Plumes sind selten, da es weltweit zurzeit nur etwa 40 "Hot Spots" gibt. Ein "Hot Spot" ist ein über lange Zeit (meist über 100 Mio. Jahre) ortsfester Aufschmelzungsbereich im Erdmantel unter der Lithosphäre. Da sich die Lithosphärenplatten während dieser langen Zeiträume im Verlauf der Plattentektonik über einen "Hot Spot" hinweg schieben, bilden sich perlenschnurartig hintereinander neue Vulkane. Ein bekanntes Beispiel sind die Hawaii-Inseln: die Hauptinsel Hawai'i, die als jüngste Vulkaninsel über dem "Hot Spot" liegt, ist erst 400 000 Jahre alt, während die älteste der 6 Vulkaninseln Kauai im Nordwesten bereits vor etwa 5,1 Millionen Jahren entstanden ist. Ein weiteres Beispiel für diese seltene Art des Vulkanismus findet sich in der deutschen Vulkaneifel.

Vorhersage von Vulkanausbrüchen
Ob ein Vulkan endgültig erloschen ist oder vielleicht wieder aktiv werden kann, interessiert besonders die Menschen, die in der Umgebung eines Vulkans leben. In jedem Fall hat ein Vulkanausbruch weitreichende Konsequenzen, denn über das persönliche Schicksal hinaus werden Infrastruktur und Wirtschaft der betroffenen Region nachhaltig beeinflußt. Daher ist es das vorrangige Forschungsziel, Vulkanausbrüche möglichst präzise vorhersagen zu können. Fehlprognosen wären allein unter Kostengesichtspunkten verheerend (Evakuierung Tausender von Menschen, Stillegung des gesamten Wirtschaftslebens u.v.m.).

Trotz gewisser Gemeinsamkeiten gleicht kein Vulkan in seinem Ausbruchsverhalten dem anderen. Demnach sind Beobachtungen über Ruhephasen oder seismische Aktivitäten eines Vulkans kaum auf einen anderen übertragbar.

Verstärkt auftretende leichte Erdbeben oder einen verstärkten Gasausstoß deutet man zwar als vage Anzeichen einer bevorstehenden Eruption, diese kann aber auch erst 50 Jahre später erfolgen.

Aussagefähiger sind Formveränderungen der Erdkruste unmittelbar über dem Magmaherd. Mit Lasermessung werden die geringsten Distanzveränderungen erfaßt. So hat sich sowohl unmittelbar vor dem Ausbruch des Mount Saint Helens 1980 als auch vor dem Ausbruch des Pinatubo 1991 die Erde über dem Magmaherd aufgewölbt. Dadurch konnten die Vulkanologen die Ausbrüche schon wenige Tage zuvor voraussagen.

Dennoch muß man feststellen, dass trotz intensiver Forschung und Einsatz modernster technischer Hilfsmittel die verläßliche exakte Vorhersage eines Vulkanausbruchs zur Zeit noch nicht in jedem Fall möglich ist.


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