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Nationalparks
auf den Kanaren
Auf den Kanaren gibt es vier große
Nationalparks. Insgesamt sind 40% der Kanaren geschütztes
Gebiet, soviel wie sonst nirgendwo in Europa!
Insgesamt findet man in Spanien 15
offizielle Nationalparks (Stand 2014). Davon sind sechs
auf Inseln. Neben den kanarischen Nationalparks, gibt es
noch einen NP auf der Insel Cabrera bei Mallorca und einen
auf Inseln nördlich vom spanischen Festland.
Die 4 Nationalparks der Kanarischen
Inseln sind:
Parque National del Teide (Teide-Nationalpark
auf Teneriffa): Die Umgebung des höchsten Bergs von Spanien
ist hervorragendes Wandergebiet. Ein großer Teil der
Region ist zwar für Öffentlichkeit gesperrt, dennoch gibt
es gut ausgeschilderte Wanderwege. Der Gipfel ist mit einer
Seilbahn erreichbar. Mit 189 km² Fläche ist es der größte
Nationalpark der Kanaren und der sechstgrößte in Spanien.
Das Gebiet ist schon seit 1954 NP. Etwa drei Millionen
Besucher kommen jedes Jahr auf den höchsten Berg Spaniens.
Das sind im Durchschnitt über 8.000 pro Tag. Also ist hier
oben immer etwas los. Man kommt mit dem Linienbus oder
Mietwagen in das Besucherzentrum in mehreren tausend Meter
Höhe. Von dort gibt es auch einige gut ausgeschilderte
Wanderwege.
Parque National de Garajonay (Garajonay-Nationalpark
auf La Gomera): Ausgedehnte Lorbeer- und Nadelwälder. Der
Park ist mit Straßen und Busse leicht erreichbar. Gut zum
Wandern und Fahrradfahren (mit guter Kondition, die Berge
und Straßen auf La Gomera sind sehr steil). Dieser
NP wurde erst 1978 gegründet und ist der jüngste und
kleinste (rund 40 km²) der Kanaren. Er befindet sich etwa
in der Mitte der Insel La Gomera. Auch der Gipfel des
Garajonay, der höchste Berg der Kanaren, ist Teil des
Nationalparks Garajonay.
Parque National de Timanfaya (Timanfaya-Nationapark
auf Lanzarote): Heiße Quellen und heiße Lava machen
Wanderungen und Ausflüge zu einem Erlebnis. Ein absolutes
"Muss" für alle Urlauber auf Lanzarote. Die Mehrzahl der
Besucher kommt auch hierher. Auf Grund der Gefahren des
aktiven Vulkangesteins, kann man in großen Teilen nicht
auf einige Faust das Gebiet besuchen. Es gibt sehr viele
verschiedene Touren, vor allen mit dem Bus. Interessant
sind auf ein Restaurant mit Lava-Grill und die
Vorführungen zum Thema heißes Vulkan-Gestein. Der
Nationalpark Timanfaya umfasst mit 51
Quadratkilometer etwa 6% der Insel Lanzarote,
Gründungsjahr war 1974.
Parque National de la Caldera de
Taburiente auf La Palma: Viele Nadelwälder, die guten
Wandermöglichkeit des Parks machen La Palma zur Insel der
Wanderer. Er ist etwa 47 km² und wurde bereits 1954
gegründet.
Einige
externe Artikel zu den Nationalparks der Kanaren
Teide
Der Pico del Teide ist mit 3.718 m Höhe die höchste
Erhebung auf der Insel Teneriffa, die zu den Kanarischen
Inseln gehört. Der Teide ist der dritthöchste Inselvulkan
der Erde, und da Teneriffa spanisches Staatsgebiet ist,
ist er kurioserweise der höchste Berg Spaniens. Er gehört
zum Gemeindegebiet von La Orotava.
Sein Name ist die hispanisierte Form des
Guanchen-Begriffes "Echeyde". Er bezeichnet die Wohnung
des bösen Dämonen Guayota, welcher, der Legende nach, den
Sonnengott Magec eingefangen hatte und im Echeyde gefangen
hielt. Die Dunkelheit erschreckte die Guanchen zutiefst
und sie baten ihren obersten Gott, Achaman, um Hilfe.
Dieser verjagte Guayota, befreite den Sonnengott Magec und
verschloß die obere Öffnung des Echeyde mit einem
Stopfen, dem sogenannten "Pan de Azucar" oder "Piton"
(Zuckerhut).
Seine Hänge sind kaum bewachsen. Er erhebt sich aus einer
riesigen Caldera mit 17 km Durchmesser. Nach bisherigen
Vorstellungen entstand sie vor 170.000 Jahren aus einem
älteren Vulkan, dessen leer gepustete Magmakammer in sich
zusammenbrach. Heute nimmt man jedoch an, dass die Caldera
aus einem Hangrutsch in Richtung Orotava entstand. Das
abgerutschte Material ist jetzt im Atlantik im Norden von
Teneriffa zu finden. Der letzte Ausbruch ereignete sich
1798 mit den Narices del Teide, die Teil des
Nachbarvulkans Pico Viejo (3.134 m) sind und westlich des
eigentlichen Pico del Teide liegen.
Den Teide selbst kann man nicht als einen Vulkan, der aus
einem Guß entstanden ist, ansehen. Der Komplex Teide-Pico
Viejo ist ein Schichtvulkan, der sich durch die Anhäufung
von Material aufeinanderfolgender Eruptionen bildete. Der
200 Meter hohe Teidegipfel El Piton entstand ebenfalls aus
einem älteren Krater. Obwohl auf der Insel ganzjährig
milde Temperaturen herrschen, liegt im Winter auf dem
Gipfel Schnee.
Seit 1954 ist der Teide und die ihn umschließende Caldera
Nationalpark.
Man kann den Berg über einen gut beschilderten Weg
besteigen. Für die Besteigung braucht man keinerlei alpine
Erfahrung. Alternativ kann man auch die Seilbahn (Teleferico
del Teide) benutzen um nach oben zu kommen. Von der
Bergstation aus kann man ein Netz an Wanderwegen nutzen.
Eine Besteigungserlaubnis, die allerdings nur für die
letzten 200 Höhenmeter erforderlich ist, erhält man
kostenlos beim Büro der Nationalparkverwaltung in Santa
Cruz de Tenerife. Die Besteigungserlaubnis wird in der
Regel immer ohne Einschränkung gegen Vorlage einer Kopie
des Ausweises erteilt.
Einzige Ausnahme: Sollte sich der Schnee am Gipfel
meterhoch türmen, wird aus Sicherheitsgründen der
Gipfelweg gesperrt und bis auf weiteres keine
Besteigungserlaubnis erteilt. (So beispielsweise geschehen
im März 2005.)
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Teide aus
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Caldera de Taburiente
Die Caldera de Taburiente ist ein großer Naturkessel auf
der Kanaren-Insel La Palma. Die Caldera de Taburiente
wurde 1954 zum Nationalpark erklärt, dem Parque Nacional
de la Caldera de Taburiente.
Landschaftsbild
Das Herz des Nationalparks bildet die Caldera de
Taburiente, ein riesiger Kessel mit einem Umfang von 28 km
und einem Durchmesser von 8 km. Die Wände der Caldera
erreichen eine Höhe von über 2000 m, höchste Erhebung des
Kraterrandes ist der Roque de los Muchachos, auf dem sich
das Roque de los Muchachos Observatorium befindet. Zum
Kesselgrund hin fallen die Ränder der Caldera bis zu 1500
m steil ab, lediglich nach Südwesten hin durchbricht der
Barranco de las Angustias die hufeisenförmige Caldera.
Diese „Schlucht der Todesängste“ bildet den natürlichen
Abfluss des in der Caldera entspringenden Quellwassers. Für
die Urbewohner La Palmas war der Barranco de las Angustias
die letzte Zufluchtsstätte während der spanischen
Eroberung. Nach dem Barranco de las Angustias ragt der
Roque Idafe auf. Bei der Felsnadel handelt es sich um
einen Monolithen aus Basalt, den die Urbewohner für heilig
hielten.
Vegetation
Fast das gesamte Nationalparkgebiet bedeckt ein lichter
Kiefernwald. Oberhalb der Kiefernwaldgrenze, ab 2000 m
Höhe, trifft man auf eine subalpine Vegetation.
Vorherrschende Pflanze ist Codesco, eine Ginsterart. Die
Sträucher werden bis zu 1 m hoch.
Entstehung
Der Begriff „Caldera“ (spanisch für Kessel) wurde 1825 von
dem deutschen Geologen und Paläontologen Leopold von Busch
in der Fachterminologie der Geologie eingeführt. Bei der
Beschreibung einer Caldera bezog sich von Busch auf die
Caldera de Taburiente auf La Palma. Er ging davon aus,
dass es sich bei der Caldera de Taburiente um den Überrest
einen ehemaligen Vulkans handle, dessen zentraler Teil
eingestürzt sei oder durch eine gewaltige Explosion
weggesprengt wurde. Diese These wurde bereits Mitte des
19. Jahrhunderts von dem englischen Geologen Charles Lyell
angezweifelt. Auch nach neueren Forschungen geht man davon
aus, dass Erosion ein, wenn nicht „der“ wesentliche Faktor
der Caldera-Entstehung auf La Palma ist. So bezeichnet der
geowissenschaftliche Fachbegriff „Caldera“ heute denn auch
einen auffallend breiten, durch Einsturz oder Erosion
kesselförmig erweiterten Krater. Im Besucherzentrum des
Nationalparks werden zwei neuere Theorien der
Caldera-Entstehung gegenübergestellt. Während J.M. Navaro
in einer Veröffentlichung des Jahres 1994 davon ausgeht,
dass Erosion die Hauptkraft bei der Ausformung der Caldera
war, so stellt im selben Jahr der Geologe Ancoechea die
Hypothese auf, dass von 12. Millionen Jahren ein schildförmiges
Vulkangebilde im Zentrum La Palmas entstand. Durch nach
Südwesten gerichtete Erdrutsche (Barranco de las Angustias)
bildete sich seiner Ansicht nach die Caldera.
Besucherzentrum
Um den Besucher genauere Kenntnisse über Geologie, Flora
und Fauna in dem Gebiet des Nationalparks zu vermitteln,
hat die Parkverwaltung ICONA ein Besucherzentrum (Centro
de Visitantes) eingerichtet. Hier erhält man auch
Informationen über Wanderungen im Nationalpark, kann
Broschüren und Karten erwerben. Ein Informationskiosk
unterhält ICONA am Aussichtspunkt La Cumbrecita.
Daten
Fläche: 4690 Hektar
Gründung: 6. Oktober 1954
Neuordnung: 25. März 1981
Auszeichnungen
1981: Besonderes Vogelschutzgebiet
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Caldera de Tabiente aus
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Timanfaya-Nationalpark
Der Parque Nacional de Timanfaya auf der Kanareninsel
Lanzarote wurde 1974 zum achten von den heute zehn
Nationalparks in Spanien erklärt. Er wird auch als
Montañas del Fuego (Feuerberge) bezeichnet.
Allgemeines
Die etwa 845 km² große Insel Lanzarote ist zu ¾ mit Lava
bedeckt, ausgespieen aus mindestens 300 Kratern von etwa
100 Vulkanen. Das Eruptivmaterial der sechs Jahre
dauernden Ausbrüche vom 1. September 1730 - April 1736
bedeckt etwa 167 km² Lanzarotes. Der Timanfaya
Nationalpark im Südwesten der Insel misst 51,07 km², von
der Ortsgrenze Yaiza bis zum Montaña Timanfaya, die
Westgrenze bildet die Küstenlinie. Hier entstanden damals
32 Vulkankegel. Diese Ausbrüche im 18. Jahrhundert waren,
nicht nur wegen der großen Menge des ausgespieenen
Materials, sondern auch wegen der langen Dauer, die
bedeutendsten in der Geschichte des Vulkanismus. Zu den
Ausbrüchen an Land kamen noch zahlreiche Seebeben.
Der Nationalpark ist über gut asphaltierte Straßen zu
erreichen. Sie wurden zum Besuch General Francos 1950
angelegt. Eine 14 km lange Rundfahrt kann nur per Bus
unternommen werden. Von dem 350 Meter hoch gelegenen
Montaña Rajada erhält man einen Überblick über den größten
Teil des Timanfaya-Nationalparks. Das große Areal, das
heute dieses unermessliche Lavameer einnimmt, gehörte vor
den Ausbrüchen zum fruchtbarsten Teil Lanzarotes. Nach der
Katastrophe lag die unglaubliche Menge von 8 Millionen
Kubikmetern Lava dort, wo sich einst kleine Ortschaften
und einzelne Gehöften angesiedelt hatten; insgesamt wurden
ca. 420 Häuser zerstört. Die zerstörten Dörfer waren
Timanfaya, Los Rodeos, Mancha Blanca, Santa Catalina, Mazo,
Jarretas, Tingafa, Peña Palomas, Testeina, La Geria,
Macintafe, Mozaga, Guagaro, Masdache und Iguadén, außerdem
die Landgüter von Maretas und Chupaderos.
Die Vulkane, die den Timanfaya-Nationalpark bilden,
gehören zur so genannten Hawaii-Gruppe. Diese bilden in
großen Höhen riesige Aschesäulen, die Lapillis, und die
vom Wind befördert weite Flächen und Hänge alter Krater
bedeckt haben. Diese durch die Ascheregen gebildeten
Flächen nennt man Valle de la Tranquilidad(Tal der Ruhe).
Das Zentrum des Ausbruchs lag am Maciso del Fuego (Feuer-Massiv),
welches 525 m Höhe hat. Dieser Vulkan ist von Schlacke und
Asche bedeckt, die von den Ausbrüchen des 18. Jahrhunderts
stammen. Allerdings stellte man fest, dass der Bergrücken,
der immer noch enorme Hitzestrahlungen aussendet, aus sehr
alter Lava besteht, dem alten Berg Timanfaya zugehörig.
Interessant sind die häufigen Reihen von kleinen Öfchen (Hornitos)
und Parasitenvulkanen, so genannt, weil sie sich am Fuße
eines Zentralkolosses gebildet haben. Der imposante
Vulkankrater Corazoncillo, der der größte Explosionskrater
Lanzarotes ist, besitzt eine Caldera, deren Tiefe etwa 100
m unter die Oberfläche der Außenwelt geht. Die Lava dieses
Vulkans begrub das Dorf Timanfaya.
Nur sehr langsam hat sich auf dem entstandenen Malpaís
(schlechten Land) wieder etwas Vegetation gebildet. Man
kann an einigen Orten Flechten oder kleine Sukkulente, und
viele niedrige dornige Sträucher namens Aulaga Majorera
entdecken. Dieser Strauch wird von der Parkverwaltung
verwendet, um die hohe Erdbodenwärme im Bereich des Islote
de Hilario zu demonstrieren. Das in ein Loch im Boden
gestopfte, trockene Geäst geht sofort in Flammen auf. Eine
weitere beeindruckende Demonstration ist ein Eimer Wasser,
der in ein senkrecht im Boden eingelassenes Rohr gegossen
wird. Da die Erdkruste hier kaum dicker als zwei Meter
ist, und die Temperatur darunter über 400 °C beträgt,
entsteht eine explosionsartig empor schießende
Dampffontäne. Westlich des Hauptkraters der Montaña del
Fuego beträgt die Temperatur in 27 Metern Tiefe etwa 700
°C. Der Islote de Hilario, wurde nach jenem Mann namens
Hilario benannt, der der Sage nach wie ein Einsiedler in
diesem Felseneiland lebte, während mehr als einem halben
Jahrhundert, ohne weitere Begleitung als seinem Kamel. Man
erzählt, dass Hilario einen Feigenbaum gepflanzt hatte,
der, obwohl er Wurzeln schlug, niemals Früchte trug, weil
die Blüte sich nicht von Flammen ernähren konnte. Hier
wurde von César Manrique das runde Restaurant El Diabolo
mit Kochstelle über einem heißen Erdloch errichtet.
Ein Augenzeuge der sechsjährigen Ausbrüche im 18.
Jahrhundert, der Pfarrer von Yaiza, Don Andrés Lorenzo
Curbelo, hat seine Eindrücke handschriftlich festgehalten.
Am Hang des Montaña de la Cinta in Yaiza findet man eine
1990 errichtete Gedenktafel, welche an die schweren
Vulkanausbrüche dieser Zeit erinnert. Sie ist dem
damaligen Pfarrer von Yaiza gewidmet.
Augenzeugenbericht des Pfarrers von Yaiza
Etwas verkürzt wiedergegebener Bericht, der
handgeschriebenen Aufzeichnungen des damaligen Pfarrers
von Yaiza, Don Andrés Lorenzo Curbelo:
... Am 1. September 1730, zwischen 9 und 10 Uhr abends,
öffnete sich plötzlich die Erde bei Timanfaya, zwei
Wegstunden von Yaiza. Ein gewaltiger Berg bildete sich
bereits in der ersten Nacht, und Flammen schossen aus
seinem Gipfel, die 19 Tage lang weiter brannten. Wenige
Tage später brach ein neuer Schlund auf und der Lavastrom
ergoß sich über Timanfaya, Rodeo und einen Teil von
Mancha Blanca. Die Lava floss nach Norden, anfangs wie
sprudelndes Wasser, später zähflüssig wie Honig. Doch am
7. September stieg mit unheilvollem Donnern ein riesiger
Fels aus der Tiefe und zwang die Lava dazu, ihren Fluß
nach Westen und Nordwesten zu wenden. Dort zerstörte sie
die Orte Maretas und Santa Catalina. Am 11. September
erneuerte sich die Gewalt der Lava. Sie bedeckte und
verbrannte das Dorf Mazo und stürzte danach acht Tage lang
als feuriger Katarakt unter furchtbarem Tosen ins Meer, so
dass tote Fische in riesigen Mengen an der Oberfläche
schwammen oder ans Ufer geworfen wurden. Danach beruhigte
sich alles und die Eruptionen hörten auf. Jedoch am 18.
Oktober brachen direkt über dem verbrannten Santa Catalina
drei neue Schlünde auf, aus denen schwere Rauchwolken
strömten, die sich über die ganze Insel verbreiteten. Sie
trugen Unmengen an Asche und Sand mit sich und überall
fielen dicke Wassertropfen nieder. Die dadurch verursachte
Finsternis, Asche und Rauch, vertrieben mehrfach die
Einwohner von Yaiza und Umgebung. Doch kehrten sie wieder
zurück, als auf die Eruptionen keine weiteren Ausbrüche
mehr folgten. Am 28. Oktober, als diese Ereignisse zehn
Tage angedauert hatten, fiel in der ganzen Region das Vieh
tot um, erstickt vom stinkenden Dunst. Vom 1. bis 20.
November brach unaufhörlich Rauch und Asche aus den
Kratern hervor und am 27. wälzte sich mit enormer
Geschwindigkeit ein Lavastrom die Hänge hinunter. Am 1.
Dezember erreichte er das Meer und bildete dort eine
erstarrende Insel. Am 16. Dezember änderte die Lava
plötzlich ihren Lauf, floss nicht mehr ins Meer, sondern
verschüttete das Dorf Chupadero und vernichtete die
fruchtbare Ebene von Uga. Am 7. Januar 1731 kam es zu
neuen Ausbrüchen, die die früheren Krater wieder
zerstörten. Aus zwei Öffnungen brach Lava heraus,
begleitet von dichten Rauchwolken, in denen rote und blaue
Blitze tobten. Dazu donnerte es wie bei Gewittern, was für
die Bewohner sehr erschreckend war, da sie auf ihrer Insel
keine Gewitter kannten. Am 10. Januar türmte sich ein
hoher Berg auf, der noch am selben Tag wieder in sich
zusammenstürzte. Steine und Asche regneten auf die Insel
und Lavaströme flossen über den Malpais ins Meer. Am 7.
März entstanden gleich mehrere Vulkane, die sich in einer
Reihe von Ost nach West erhoben. Am 4. Juni öffneten sich
in der Timanfaya-Region drei Krater auf einmal. Sie
verbanden sich schnell zu einem einzigen Vulkankegel, aus
dem ein Lavastrom ins Meer floss. Aus einem Nebenkrater
schossen Asche und Blitze heraus, aus einem anderen
entwich weißer Dampf, wie man ihn bisher nicht gesehen
hatte. Ende Juni waren alle Küsten an der Westseite der
Insel mit riesigen Mengen von toten Fischen bedeckt, von
denen man viele Arten noch nie gekannt hatte. Nordwestlich
von Yaiza stiegen mit heftigen Detonationen Rauch und
Flammen aus dem Meer empor. Im Oktober und November
verstörten neue Eruptionen die Einwohner. Am 25. Dezember
fühlte man das stärkste aller Erdbeben, und am 28.
Dezember schoß ein Lavastrom aus einem neu entstandenen
Kegel, zerstörte ein weiteres Dorf und eine Kapelle bei
Yaiza...
An dieser Stelle brechen die chronologischen Notizen des
Priesters ab. Don Andrés Lorenzo Curbelo konnte
wahrscheinlich nicht mehr länger im schwer bedrohten Yaiza
bleiben, er floh mit vielen anderen Inselbewohnern nach
Gran Canaria. Die Eruptionen sollten noch fünf Jahre
dauern.
Letzter Ausbruch 1824
Die letzten Ausbrüche, zugetragen auf der Insel fanden im
Jahre 1824 statt. Am 31. Juli begann der Ausbruch des
Vulkan de Clérigo Duarte. Über 14 Kilometer lang war die
Eruptionsstrecke. Bei Punte del Cochino wälzte sich eine
sechs Kilometer lange Lavamasse ins Meer. Vorangegangen
waren 10 Jahren lang zahlreiche Erdbeben mittlerer Stärke.
Die Besonderheit dieses Ausbruchs war die Dünnflüssigkeit
der Lava, und die enormen Säulen von kochendem Salzwasser,
die aus den Kratern herausschlugen und die Gegend
überschwemmten. Der letzte der Lavaströme bedrohte das
Dorf Mancha Blanca. In ihrer Not liehen sich die Bewohner
von Mancha Blanca aus der Kirche in Tinajo die Statue der
Virgen de los Dolores. Damit zogen sie in einer Prozession
der glühenden Lava entgegen. Das Wunder geschah: Kurz vor
dem ersten Haus des Ortes erkaltete die Lava. Heute steht
an dieser Stelle ein Holzkreuz. Im Jahr 1781 bauten die
Einwohner die kleine Kapelle Nuestra Señora de los
Volcanes. Noch heute wird dieser Tag regelmäßig mit einer
Prozession gefeiert.
Daten
Fläche: 5107 Hektar
Gründung: 1974
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Vulkan
Ein Vulkan ist eine geologische Struktur, die entsteht,
wenn Magma (geschmolzenes Gestein) bis an die Oberfläche
eines Planeten (z. B. der Erde) aufsteigt. Alle
Begleiterscheinungen, die mit dem Austritt der
glutflüssigen Gesteinsschmelze verbunden sind, bezeichnet
man als Vulkanismus.
Der Begriff "Vulkan" leitet sich von der italienischen
Insel Vulcano ab. In der römischen Mythologie galt diese
Insel als die Schmiede von Vulcanus, dem römischen Gott
des Feuers.
In einer Tiefe ab 100 km, in der Temperaturen zwischen
1000 und 1300 Grad Celsius herrschen, schmelzen Gesteine
zu zähplastischem Magma, das sich in großen,
tropfenförmigen Magmaherden in 2 bis 50 km Tiefe sammelt.
Wenn der Druck zu groß wird, steigt das Magma über Spalten
und Klüfte der Lithosphäre auf. Magma, das auf diese Weise
an die Erdoberfläche gelangt, wird als Lava bezeichnet.
Bei einem Vulkanausbruch werden nicht nur glutflüssige,
sondern auch feste oder gasförmige Stoffe freigesetzt (Vulkanismus).
Bekannte Vulkane
Die bekanntesten (aktiven) Vulkane in
Europa sind:
der Ätna auf Sizilien;
der Vesuv nahe Neapel
die Campi Flegrei - ("Brennende Felder") an der anderen
Seite als Vesuv bei Neapel, Europas aktivste Vulkanzone
mit zahlreichen Fumaroli;
der Stromboli - eine Insel nördlich von Sizilien (Liparische
Inseln);
der "Santorin*" in Griechenland, im 17. vorchristlichen
Jahrhundert (1628 v. Chr.) durch eine gewaltige Explosion
weitgehend zerstört - wahrscheinlich erloschen (*wir
kennen den antiken Vulkannamen nicht mehr, "Santorin" oder
"Santorini" heißt heute eine der drei übrig gebliebenen
Inseln aus der zusammengestürzten Caldera.);
der Pico del Teide auf der kanarischen Atlantikinsel
Teneriffa ist zwar Spaniens höchster Berg, gehört jedoch
nur politisch, nicht aber geologisch zu Europa.;
die Hekla auf der ohnehin von zahlreichen Vulkanen
beherrschten Insel Island; sie bricht ziemlich regelmäßig
alle 10 Jahre aus.
Einige bekannte Vulkane außerhalb
Europas sind:
der Kilimandscharo in Afrika
der Popocatépetl in Mexiko,
der Krakatau in Indonesien,
der Fujisan in Japan,
der Aso-san in Japan,
der Mauna Loa auf Hawaii,
der Mauna Kea auf Hawaii,
der Mount Saint Helens in den USA,
der Pinatubo auf den Philippinen,
der Soufriere auf Montserrat,
der Pico de Fogo auf Fogo, Kap Verde
der Arenal in Costa Rica.
Erloschene Vulkane in Deutschland:
der Kaiserstuhl nahe Freiburg (18 Mio. Jahre bis 13 Mio.
Jahre)
im Hegau nahe dem Bodensee, Baden-Württemberg (14 Mio.
Jahre bis 7 Mio. Jahre)(z. B. der Hohentwiel)
der Schwäbische Vulkan in Baden-Württemberg (ca. 17 bis 16
Mio. Jahren)
in der Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz /
Nordrhein-Westfalen (Beginn vor 700.000 Jahren, letzter
Ausbruch vor 11.000 Jahren)
der Vogelsberg
der Drachenfels im Siebengebirge
der Otzberg und der Katzenbuckel im Odenwald
in der Rhön
die Amöneburg im Marburger Land
Ob die deutschen Vulkane als erloschen bzw. ruhend gelten,
ist derzeit noch umstritten. Zwar scheint es wenig
wahrscheinlich, dass sie innerhalb der nächsten
Jahrhunderte wieder aktiv werden, doch mehren sich die
Anzeichen für Größenzunahme des Magmaplumes beispielsweise
unter der Eifel. Kohlendioxidbläschen, die z.B. in den
Maaren aufsteigen, werden in jüngster Zeit nicht mehr als
Symptom verklingender Tätigkeit gedeutet, sondern als
Zeichen zunehmender Aktivität. Eindringendes Wasser
(Grundwasser, Oberflächenwasser) verleiht den
Eifelvulkanen zudem besondere Gefährlichkeit, da durch den
enormen Druckaufbau ein hochexplosives Gemisch entsteht
und es zu Phreatomagmatischen Explosionen kommen kann.
Bereits beim letzten Ausbruch vor 11.000 Jahren wurden
dadurch ungeheure Mengen an Magma, Asche und Schlacke an
die Erdoberfläche befördert.
Der nördlichste Vulkan der Welt ist der 2277 m hohe Vulkan
Haakon VII Toppen/Beerenberg auf der Insel Jan Mayen, er
wurde 1970 nach langer Ruhe wieder aktiv.
Der südlichste Vulkan der Welt ist der 3794 m hohe Mount
Erebus auf der Ross-Insel in der Antarktis, er ist ständig
aktiv.
Der höchste Vulkan der Welt ist nach neuesten
GPS-Messungen der 6882 m hohe Monte Pissis in Argentinien.
Der höchste Vulkan des Sonnensystems (allerdings bereits
erloschen) ist der Olympus Mons auf dem Mars. Er ist mit
26,4 km Höhe der höchste bekannte Berg unseres
Sonnensystems, was für einen ehemaligen Schildvulkan
außerordentlich bemerkenswert ist.
Auf der Venus gibt es ebenfalls zahlreiche erloschene
Vulkane, während aktive Vulkane außer auf der Erde bislang
nur noch auf dem Jupitermond Io bekannt sind.
Weitere Vulkane auf der Erde und in unserem Sonnensystem
sind unter Liste der Vulkane zu finden.
Vulkantypen
Vulkane kann man nach ihrer äußeren Form und nach der Art
ihres Magmenzufuhrsystems unterteilen.
Unterteilung nach der äußeren Form:
Schichtvulkane auch Stratovulkane genannt
Schildvulkane
Ca. 95% der Vulkane auf der Erde sind Schichtvulkane.
Andererseits sind ca. 90% aller aktiven Vulkane
Schildvulkane.
Unterteilung nach der Art des Magmenzufuhrsystems:
Zentralvulkane
Spaltenvulkane
Eine besondere Form ist der Supervulkan (Süddeutsche -
Supervulkane)
Magmatypen
Eine andere Möglichkeit, Vulkane zu klassifizieren, ist,
sie nach dem Typ des Magmas zu beschreiben, das sowohl die
entstehende Form des Vulkans als auch das
Ausbruchsverhalten entscheidend bestimmt:
Rote Vulkane
Graue Vulkane
Zusammenfassend kann man sagen, dass "graue Vulkane"
"Schichtvulkane" bilden, während "rote Vulkane"
"Schildvulkane" hervorbringen.
Viele Vulkane folgen allerdings nicht einem "reinen"
Ausbruchsmuster, sondern zeigen variierendes Verhalten
entweder während einer Eruption oder während der Millionen
Jahre ihrer Aktivität. Ein Beispiel dafür ist der Ätna auf
Sizilien.
Verteilung von Vulkanen
Weltweit gibt es etwa 1500 Vulkane, die als aktiv
betrachtet werden. Ihre Verteilung kann man mit Hilfe der
Erkenntnisse der Plattentektonik verstehen:
Vulkane der Spreizungszonen liegen mit wenigen Ausnahmen
auf dem Meeresgrund, wo die Erdplatten auseinanderdriften.
Das dort vorkommende Magma ist basaltisch. Hierzu gehören
hauptsächlich rote Vulkane oder Schildvulkane.
Vulkane der Subduktionszonen sind die sichtbarsten
Vulkane. Sie treten auf, wo Erdplatten aufeinander treffen
und die eine Erdplatte unter die andere geschoben wird.
Das abtauchende (oft SiO2-reiche) Gestein wird in der
Tiefe geschmolzen und steigt, da es eine geringere Dichte
hat, nach oben, wo es zu Eruptionen kommt. Hierzu rechnet
man hauptsächlich graue Vulkane oder Schichtvulkane.
Vulkane über Hot Spots oder Plumes sind selten, da es
weltweit zurzeit nur etwa 40 "Hot Spots" gibt. Ein "Hot
Spot" ist ein über lange Zeit (meist über 100 Mio. Jahre)
ortsfester Aufschmelzungsbereich im Erdmantel unter der
Lithosphäre. Da sich die Lithosphärenplatten während
dieser langen Zeiträume im Verlauf der Plattentektonik
über einen "Hot Spot" hinweg schieben, bilden sich
perlenschnurartig hintereinander neue Vulkane. Ein
bekanntes Beispiel sind die Hawaii-Inseln: die Hauptinsel
Hawai'i, die als jüngste Vulkaninsel über dem "Hot Spot"
liegt, ist erst 400 000 Jahre alt, während die älteste der
6 Vulkaninseln Kauai im Nordwesten bereits vor etwa 5,1
Millionen Jahren entstanden ist. Ein weiteres Beispiel für
diese seltene Art des Vulkanismus findet sich in der
deutschen Vulkaneifel.
Vorhersage von Vulkanausbrüchen
Ob ein Vulkan endgültig erloschen ist oder vielleicht
wieder aktiv werden kann, interessiert besonders die
Menschen, die in der Umgebung eines Vulkans leben. In
jedem Fall hat ein Vulkanausbruch weitreichende
Konsequenzen, denn über das persönliche Schicksal hinaus
werden Infrastruktur und Wirtschaft der betroffenen Region
nachhaltig beeinflußt. Daher ist es das vorrangige
Forschungsziel, Vulkanausbrüche möglichst präzise
vorhersagen zu können. Fehlprognosen wären allein unter
Kostengesichtspunkten verheerend (Evakuierung Tausender
von Menschen, Stillegung des gesamten Wirtschaftslebens
u.v.m.).
Trotz gewisser Gemeinsamkeiten gleicht kein Vulkan in
seinem Ausbruchsverhalten dem anderen. Demnach sind
Beobachtungen über Ruhephasen oder seismische Aktivitäten
eines Vulkans kaum auf einen anderen übertragbar.
Verstärkt auftretende leichte Erdbeben oder einen
verstärkten Gasausstoß deutet man zwar als vage Anzeichen
einer bevorstehenden Eruption, diese kann aber auch erst
50 Jahre später erfolgen.
Aussagefähiger sind Formveränderungen der Erdkruste
unmittelbar über dem Magmaherd. Mit Lasermessung werden
die geringsten Distanzveränderungen erfaßt. So hat sich
sowohl unmittelbar vor dem Ausbruch des Mount Saint Helens
1980 als auch vor dem Ausbruch des Pinatubo 1991 die Erde
über dem Magmaherd aufgewölbt. Dadurch konnten die
Vulkanologen die Ausbrüche schon wenige Tage zuvor
voraussagen.
Dennoch muß man feststellen, dass trotz intensiver
Forschung und Einsatz modernster technischer Hilfsmittel
die verläßliche exakte Vorhersage eines Vulkanausbruchs
zur Zeit noch nicht in jedem Fall möglich ist.
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